40 Jahre S&P: Blick zurück und nach vorn

Die S&P Geschäftsführung im Gespräch.

2024 ist ein besonderes Jahr für die Sontowski und Partner Group: Es markiert das 40-jährige Bestehen des Unternehmens. Ein guter Anlass, um einmal innezuhalten. Was war, was bleibt und was wird für die Zukunft wichtig?

Ein Gespräch mit Sven Sontowski, Dr. Henrik Medla und Dr. Tilman Engel.



In diesem Jahr wird die Sontowski & Partner Group 40 Jahre. Eine stolze Zahl und trotzdem ist der Blick auf das Jahr 2024 vermutlich nicht nur entspannt. Wie geht es Ihnen damit?

Henrik Medla: Wir freuen uns auf das Jubiläumsjahr – aber wir sind auch realistisch: Die Rahmenbedingungen in unserer Branche werden auch in diesem Jahr nicht ganz einfach sein. Trotzdem bin ich vorsichtig optimistisch. Wie es scheint, haben die Zinsen ein Plateau erreicht und wir denken, dass sich die Lage mittelfristig etwas entspannt. Die Inflation lässt langsam nach. Hoffen wir, dass die von EZB-Chefin Christine Lagarde auf dem Weltwirtschaftsforum signalisierten Zinssenkungen im Sommer tatsächlich kommen werden. Das wäre ein gutes Signal, auch und gerade für die Investoren auf dem Immobilienmarkt.

Sven Sontowski: Auch wenn wir uns entspanntere Rahmenbedingungen für unser Jubiläumsjahr gewünscht hätten, wollen wir das Jubiläum trotzdem gebührend feiern und ihm genug Raum schenken. 40 Jahre Sontowski & Partner, das ist ein wichtiger Meilenstein für uns. Und es ist gerade in Zeiten wie diesen auch ein guter Anlass, um nochmal genau hinzuschauen: Was war in diesen 40 Jahren besonders wichtig? Was hat auf lange Sicht unsere stabile Rolle am Markt begründet? Bei so einer Historie sind nicht nur die Erfolge wichtig, sondern gerade auch die Herausforderungen, die man schon gemeistert hat.



Was sind denn wichtige Learnings aus der Vergangenheit? Was hilft für die momentane Situation?

Tilman Engel: Es ist ja nicht das erste Mal, dass die Rahmenbedingungen schwierig sind, auch wenn die aktuelle Phase schon sehr besonders ist. Aber man war sich natürlich auch in den Hochzeiten bewusst, dass es nicht immer nur aufwärts gehen kann und irgendwann eine Korrektur erfolgt. Was sich für S&P schon früher ausgezahlt hat und auch heute bewährt, ist, dass das Unternehmen auch in den guten Zeiten immer eher mit Bedacht vorgegangen ist. Projekte mussten schon immer ordentlich durchfinanziert und -kalkuliert werden. Und im Zweifel wurde lieber auf Marge zugunsten von Stabilität verzichtet als ein Wagnis einzugehen. Das hat sicherlich unter anderem dazu beigetragen, dass Sontowski & Partner sich über die 40 Jahre stabil am Markt gehalten hat.

Sven Sontowski: Was uns außerdem trägt, ist ein verbindliches Wertegerüst, das gerade in einem Familienunternehmen nochmal eine besondere Bedeutung hat. Dazu gehört, dass wir Werte wie Verlässlichkeit und Loyalität auch sehr stark in unseren Geschäftsbeziehungen leben. Auf solche Beziehungen, die oftmals seit langen Jahren oder sogar Jahrzehnten bestehen, kann man dann auch in schwierigen Zeiten bauen.



Kontinuität und Verlässlichkeit sind ja eher traditionelle Tugenden – wie kommt man damit in die Zukunft?

Sven Sontowski: Ich bin überzeugt, dass so ein Wertegerüst gerade auch für die Zukunft besonders wichtig ist. Wer in einem unsicheren Umfeld agiert, braucht umso mehr eine verlässliche und sichere Basis. Auf einem festen Fundament kann man auch leichter neue Dinge anstoßen. Außerdem haben wir hervorragende Teams bei S&P und in allen Beteiligungen, die wirklich großartige Arbeit leisten. Das ist ein Mix aus sehr langjährigen Kollegen mit viel Erfahrung und jungen Mitarbeitern, die wichtige neue Impulse mitbringen.

Henrik Medla: Und diese Impulse brauchen wir natürlich für den Weg in die Zukunft. Ein besonders wichtiges Learning, das wir von unseren Vätern mitgenommen haben, ist, nicht stehenzubleiben, sondern das Geschäft immer weiterzuentwickeln. S&P hat immer wieder auf Chancen reagiert, die sich im Markt aufgetan haben und hat zur richtigen Zeit neue Geschäftsbereiche angestoßen. Dadurch waren wir schon früh recht breit aufgestellt und konnten schwierige Marktphasen durch andere Geschäftsbereiche ausgleichen. Neben unserem Kerngeschäft, der Projektentwicklung, haben wir das Fondsgeschäft entwickelt, später dann das Mezzanine-Geschäft oder auch beispielsweise einen eigenen Betriebsträger im Pflegebereich aufgebaut.

Tilman Engel: S&P war da an vielen Stellen Vorreiter und hat den Grundstein für einige Unternehmen gelegt, die sich heute am Markt sehr erfolgreich selbständig behaupten. Die DIC (jetzt Branicks) gehört dazu, auch die GRR, die gerade Teil der GARBE Unternehmensgruppe geworden ist, oder auch die Pegasus Capital Partners, die in die Eigenständigkeit entwickelt wurde. Auch die Wandlung vom Bauträger in ein Beteiligungsunternehmen, das in vielen Bereichen aktiv ist, ist ein Beispiel für diese Veränderungskultur. Diese Transformation ist sicherlich auch deshalb gut gelungen, weil bei aller Freude an Neuem mit Augenmaß vorgegangen wurde. Es ist die Verbindung von beidem, Tradition und Innovation, die Sontowski & Partner ausmacht.



Was wird wichtig werden in den nächsten Jahren? Was haben Sie bei S&P vor?

Henrik Medla: Die weitere Digitalisierung in allen Geschäftsbereichen wird eine sehr wichtige Rolle spielen und insbesondere auch der Einsatz von KI. Da sind wir aktuell schon dran. Außerdem bereiten wir gerade einen neuen Geschäftsbereich vor, den wir für sehr zukunftsträchtig halten und zu dem wir voraussichtlich zur Jahresmitte mehr sagen können. Das Thema ESG wird uns sicherlich nicht nur durch die kommenden Jahre begleiten, sondern noch stärker ein integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie werden.

Sven Sontowski:Flexibilität wird wichtig werden. Wir leben in einer Zeit des Wandels, darauf muss man gut reagieren können. Die Anpassungs- und Transformationsfähigkeit, die uns schon in der Vergangenheit ausgemacht hat, wird noch wesentlich wichtiger werden. Inhaltlich beschäftigen uns in der Projektentwicklung vor allem innovative und nachhaltige Lösungen des Bauens und des Sanierens von Bestand. Das werden absolut zentrale Themen in den nächsten Jahren. Spannend, aber auch sehr komplex. Wir hoffen, dass die sehr umfangreichen Vorgaben und Verwaltungsprozesse rund ums Bauen verschlankt werden. Das würde auch dem Wohnungsbau den notwendigen Schub verleihen. Bei allem Wandel wird es für uns aber auch wichtig bleiben, unseren Wertekodex als Familienunternehmen in der Zukunft weiterzuleben. Das ist die Basis unseres bisherigen Erfolgs.



Wie wird es in diesem Jahr weitergehen? Und wie sehen Sie das Unternehmen dafür gerüstet?

Tilman Engel: Das Jahr wird noch einmal spannend. 2023 hat uns einiges abverlangt, aber wir haben auch bereits einige wichtige Weichen gestellt, die sich kurz- und mittelfristig auszahlen werden. Wir haben eine stabile Basis, ein versiertes Beratergremium an unserer Seite und hochprofessionelle Mitarbeiter. Ich denke, wir sind gut gerüstet.

Henrik Medla: Wir sehen zu Beginn unseres Jubiläumsjahres für den Immobilienmarkt ein erstes Licht am Ende des Tunnels und sind für eine mittelfristige Markterholung, für die es erste Anzeichen gibt, vorbereitet. Wir werden sicherlich nicht übermütig werden und weiterhin mit Bedacht agieren. Aber es gibt keinen Grund zweifelnd in die Zukunft zu blicken. 40 Jahre Sontowski & Partner sind eine schöne Erfolgsgeschichte, die auch Kraft und Zuversicht gibt.

Sven Sontowski: Auch ich sehe dem Jahr durchaus positiv entgegen. Wir verfügen über Projekte, die wir zu gegebener Zeit realisieren können und haben wichtige Zukunftsthemen wie ESG im Fokus. Auch wenn es trivial klingen mag: Natürlich haben wir aus den vergangen beiden Jahren wieder Wichtiges mitgenommen, was uns in der Zukunft nützlich sein wird, um unsere Stabilität weiter zu festigen. Ich freue mich auf unsere kommenden Vorhaben und besonders auf unser Jubiläumsjahr!